15. Januar 2020
Gute Nachrichten für Windpark-Betreiber: Windaufkommen steigt weltweit deutlich
Weltweit hat sich die durchschnittliche Windgeschwindigkeit an Land in den vergangenen Jahren um rund sieben Prozent erhöht. Von 3.13 Meter pro Sekunde im Jahr 2010 sei sie auf 3.30 Meter pro Sekunde im Jahr 2017 gestiegen, haben Forscher um Zhenzhong Zeng von der Princeton University (New Jersey, USA) ermittelt.
Nachdem die Windgeschwindigkeit von 1980 bis 2010 zurückgegangen war, habe sich der Trend inzwischen umgekehrt. Mögliche Ursache seien bestimmte Wechselwirkungen zwischen Ozeanen und Atmosphäre, berichtet das Team im Fachjournal „Nature Climate Change“.

Der Zuwachs der potenziell verwertbaren Windenergie beträgt in Europa 22%. Bild: Pat Mueller/Pixabay
Wetterdaten von über 1400 Wetterstationen
Zeng und Kollegen hatten Wetterdaten von mehr als 1400 Wetterstationen aus den Jahren 1978 bis 2017 analysiert, vor allem in den gemässigten Breiten der Nordhalbkugel. Während die globale Trendumkehr im Jahr 2010 eingetreten ist, liegen die errechneten Wendepunkte in Asien im Jahr 2001, in Europa im Jahr 2003 und in Nordamerika im Jahr 2012.
Die Stärke und Temperatur von Strömungen in den Ozeanen verändern sich wiederkehrend im Laufe von Jahrzehnten. Sie beeinflussen auch die Lufttemperaturen an der Meeresoberfläche und damit die Luftdruckunterschiede, die den Wind verursachen.
Das Team um Zeng prüfte 21 solcher Wechselwirkungen zwischen Ozeanen und Atmosphäre und entdeckte, dass drei von ihnen die Änderungen in den Windgeschwindigkeiten grossenteils erklären können: die Nordatlantische Oszillation (Druckverhältnisse zwischen Azorenhoch und Islandtief) für Europa, die Pazifische Dekaden-Oszillation für Asien und der tropische Nordatlantik-Index für Nordamerika.
Zuwachs von potenziell verwertbaren Windenergie um 17%
Die Erhöhung der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 2010 bis 2017 führte den Berechnungen von Zeng und Kollegen zufolge zu einem Zuwachs der potenziell verwertbaren Windenergie um 17 Prozent. Für Europa errechneten sie für denselben Zeitraum sogar eine überdurchschnittliche Zunahme von 22%.