2. August 2022

Vattenfall: Aus alten Rotorblättern werden neue Skier

Vattenfall beabsichtigt, bis 2030 alle demontierten Rotorblätter von Windkraftanlagen zu recyceln, 50 Prozent der Rotorblätter bereits bis 2025. Die Rotorblätter des niederländischen Windparks Irene Vorrink sind die ersten, die dem Recyclingprozess zugeführt und in einem Pilotprojekt zu Skiern, Wanderstöcken und Baumaterial für Solarparks verarbeitet werden. Dabei arbeitet Vattenfall mit spezialisierten Unternehmen zusammen.

Vattenfall

Robin van Buchem, Head of Operations NL bei Vattenfall, übergibt eines der Rotorblätter der Windkraftanlage an Philip Mol, President des MBO College Airport. ©Bild: Vattenfall Robin van Buchem, Head of Operations NL bei Vattenfall, übergibt eines der Rotorblätter der Windkraftanlage an Philip Mol, President des MBO College Airport. ©Bild: Vattenfall

Komplexe Zusammensetzung
Das Recycling von Rotorblättern von Windkraftanlagen ist aufgrund ihrer komplexen Zusammensetzung eine Arbeit für Spezialisten wie dem norwegischen Unternehmen Gjenkraft. Rotorblätter bestehen nicht nur aus Harz und Glas- oder Carbonfasern, sondern auch aus Balsaholz, PVC- oder PET-Schaum, anderen Polymeren und Metalle. Je nach Typ der Blätter gewinnt Gjenkraft Glas- und Kohlenstofffasern zurück, aus denen dann Skier, Wanderstöcke und andere Erzeugnisse hergestellt werden, die Glasfasern und Carbonfasern enthalten.

Baumaterial für Agrophotovoltaikanlagen
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, Rotorblätter von demontierten Windkraftanlagen wieder zu verwenden. Die Blätter sind für extreme Belastungen ausgelegt, die starken Glasfasern und der Kohlenstoff sind durch Duroplaste verbunden. Dem Unternehmen Billion People ist es gelungen, neue Duroplaste herzustellen, die als Baumaterialien für Agrophotovoltaikanlagen zum Einsatz kommen. Diese Duroplaste können den Stahl und das Aluminium der Konstruktion ersetzen, für deren Produktion viel Energie benötigt wird und die aufgrund des Krieges in der Ukraine mittlerweile sehr knapp sind.

Text: Suisse Eole, Quelle: Vattenfall