4. August 2020
Wendepunkt auf dem EU-Strommarkt: Erneuerbare Energien überholen erstmals fossile Energieträger
Gute Nachrichten gibt es vom europäischen Strommarkt: Mit einem Anstieg um 11 % überstieg der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2020 erstmals den der fossilen Kraftwerke. Der Windstromanteil stieg um 11 %, Solarstrom um 16 %, Wasserkraft um 12 %.

Die EU-Stromproduktion ohne Atomstrom. Bild: Ember Die EU-Stromproduktion ohne Atomstrom. Bild: Ember
Laut Ember, einem britischen Think Tank zur Energiewende, lagen die erneuerbaren Energien mit einem europaweiten Anteil von 40 % am Strommix im ersten Halbjahr 2020 erstmals deutlich vor den Fossilen. Diese erreichten in den ersten sechs Monaten des Jahres nur einen Anteil von 34 %.

Die sinkende Nachfrage und ein Plus an Erneuerbaren drücken fossilen Strom aus dem Markt. Bild: Ember
Nachfragerückgang in der Corona-Pandemie
Die Veränderungen am Strommarkt sind auch auf einen Nachfragerückgang in der Corona-Pandemie zurückzuführen. Gemeinsam mit sonnenstarken Tagen und windstarken Nächten konnte so der Rekordwert erreicht werden. Diese Situation zeigt zugleich, dass erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle am Strommarkt einnehmen können, wenn man sie lässt. Eine zukunftsfähige Energieversorgung braucht jetzt einen konsequenten Zubau an erneuerbaren Energien und weitere Massnahmen, um die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr miteinander zu koppeln und die nationalen Stromnetze intelligent zu verknüpfen. Die Potenziale sind vorhanden und die Technologien stehen wettbewerbsfähig bereit.
Bericht „Renewables beat fossil fuels – A half-yearly analysis of Europe’s elektricity transition„