25. Januar 2022

Deutschland: Neuer Minister für Wirtschaft und Klimaschutz will 2 % der Landesfläche für Windstromproduktion nutzen

In Deutschland sollen künftig 2 % der Landesfläche für Windenergie reserviert werden. Ferner sollen dank eines Wind-an-Land-Gesetzes der Windenergieausbau mit dem Artenschutz versöhnt und die Voraussetzungen für zügigere Planungs- und Genehmigungsverfahren geschaffen werden. Pauschale Abstandsregelungen wie die 10H-Regel in Bayern könnten bald gekippt werden.

Robert Habeck, der neue Wirtschafts- und Klimaschutzminister Deutschlands, legte anfangs Januar dar, dass Deutschland im Bereich Klimaschutz hinter den Erwartungen liegt.Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden und bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf 80 Prozent steigern. Für die Windenergie an Land wird mehr als eine Verdoppelung der aktuellen Leistung angestrebt.

Um dieses Ziel zu erreichen, sieht der Klimaschutzminister im Bereich Windenergie in einem ersten Schrittfolgende Sofortmassnahmen vor:

  • Kurzfristige Flächenpotenziale für Windenergie an Land sollen erschlossen und der Ausbauprozess mit einem Wind-an-Land-Gesetz beschleunigt werden.
  • Die Abstände zu Drehfunkfeuern und Wetterradaren sollen reduziert und Massnahmen für eine bessere Vereinbarkeit des Windenergieausbaus mit militärischen Interessen umgesetzt werden. Hier schlummern grosse Flächenpotenziale. So sind im Bereich Funknavigation und Drehfunkfeuer 4 bis 5 GW Leistung möglich. Zusätzlich gibt es ein Potenzial von 3 bis 4 GW Leistung im Bereich militärischer Belange.
  • Mit dem Wind-an-Land-Gesetz sollen 2 % der Landesfläche für Windenergie reserviert, der Windenergieausbau mit dem Artenschutz versöhnt und die Voraussetzungen für zügigere Planungs- und Genehmigungsverfahren geschaffen werden.

Weitere Informationen zum Ausbauprogramm

Aktuell sind gemäss des Umweltbundesamts deutschlandweit 0.8 % der Landesfläche planerisch für eine Nutzung durch die Windenergie festgelegt. Unter Berücksichtigung der derzeitigen Einschränkungen reduziert sich die verfügbare Fläche jedoch auf einen Anteil von 0.52 % der Landesfläche. Pauschale Abstandsregelungen wie die 10H-Regel in Bayern sowie weitere länderspezifische Regeln, die den Ausbau erschweren, könnten bald gekippt werden. Gemäss der deutschen Presse finden in den kommenden Tagen Gespräche mit den entsprechenden Landesregierungen statt.

Weitere Informationen des deutschen Umweltbundesamts zu Flächen für Windenergie an Land