19. April 2023

Urner Umweltrat fordert raschen Ausbau am richtigen Ort und befürwortet Ausbau Windpark Gütsch

Der Urner Umweltrat positioniert sich in der Diskussion um den Ausbau der erneuerbaren Energien. Er setzt sich für Projekte ein, die der Umwelt möglichst keinen Schaden zufügen. Deshalb hat für ihn die Solarenergie auf Hausdächern, der Ausbau des Stausees Göscheneralp und die Erweiterung der Windkraftanlage Gütsch Priorität.

Uri

Dem Ausbau des Windparks des EW Ursern auf dem Gütsch steht der Rat klar positiv gegenüber.

Die Urner Umweltorganisationen WWF, Pro Natura, VCS und ÄrztInnen für den Umweltschutz (AefU) beziehen Stellung zu den verschiedenen Projekten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Uri. Dem Ausbau des Windparks des EW Ursern auf dem Gütsch steht der Rat klar positiv gegenüber. Diese Region ist bereits heute durch bestehende Windkraftanlagen und Skiinfrastrukturen beeinträchtigt.

Vernachlässigter Ausbau Göscheneralp
Schon vor mehr als zehn Jahren haben die Umweltorganisationen einer Erhöhung des Göscheneralp-Staudamms um 8 Meter zugestimmt. Auch die vom Bund nun favorisierte Erhöhung um 15 Meter und der damit verbundene Ausbau der ganzen Reusskaskade gemäss der Liste, die vom Runden Tisch Wasserkraft im Dezember 2021 aufgestellt wurde, akzeptiert der Urner Umweltrat. Kein Verständnis haben die Umweltorganisationen für die vom Regierungsrat favorisierte Verstromung der Meienreuss, dem letzten grösseren Wildbach unseres Kantons.  Ein Meienreuss-Kraftwerk würde auch nur den Sommerstrom vermehren, aber praktisch nichts zur Deckung der Winterstromlücke beitragen.

Ungenutztes Solarenergiepotenzial
In Übereinstimmung mit dem geltenden kantonalen Richtplan (Richtplan 2016, Kapitel 7.5-5) lehnen die Urner Umweltorganisationen grossflächige freistehende Photovoltaikanlagen als Verschandelung der Landschaft ab. Den Photovoltaik-Grossanlagen steht das riesige, fast ungenutzte Potenzial der Solarenergie auf Gebäuden von rund 300 GWh (15mal so viel wie das KW Meiental) gegenüber. Die Umweltorganisationen fordern deshalb, dass alle neuen und innerhalb einer bestimmten Frist auch alle bestehenden Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet werden, allenfalls von den Elektrizitätswerken in einem Contracting-Modell.

Quelle: Urner Umweltrat